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Aus der Zevener Zeitung


Im Triebwagen zum Nikolaus

Fahrt der Eisenbahnfreunde führt nach Sittensen

VON WOLFGANG MILLERT

Die Sonne schien auf die von glitzerndem Raureif bedeckten Felder, als der Nikolaus-Triebwagen mit den Eisenbahnfreunden Zeven mit rund 140 Fahrgästen vom Zevener Bahnhof Süd über Heeslingen, Weertzen und Kuhmühlen gen Sittensen startete.

Groß war die Überraschung, als der Zug unvermittelt auf freier Strecke stoppte. Aus einem Feldweg kam tatsächlich der Nikolaus leibhaftig angestapft und kletterte zu Begeisterung der meisten Kinder schwer bepackt in den Triebwagen. Manche der Kleinen waren weniger mutig und gingen vorsichtshalber hinter Mama oder Papa in Deckung. Während der knapp einstündigen Zuckelfahrt nach Sittensen war auch die letze Skepsis verflogen, weil der heilige Mann für jeden kleinen Fahrgast eine süße Überraschung aus dem Sack holte. Die Rute war eher Requisit, weil sie nicht zum Einsatz kam.

Dass die Bahnstrecke ein Refugium für die heimische Tierwelt ist, konnten die Fahrgäste staunend erleben, weil rudelweise Damwild, Rehe, ein paar Kaninchen und aufgeschreckte Fasane flüchteten, wenn das Signalhorn des Zuges vor den zahlreichen kleinen Bahnübergängen in der Feldmark ertönte.

Als der Zevener Bahnhof wieder erreicht wurde, wartetem die Eisenbahnfreunde schon im "Café Waggon" sowie in der alten Bahnmeisterei mit Kuchen und Getränken auf ihre Fahrgäste. Zudem war die Gelegenheit, einen Blick in die filigrane Welt der Modelleisenbahn zu werfen oder selbst einmal per Knopfdruck auf der Spur-H0 einen Zug auf die Strecke zu schicken.

Draußen pendelte Eisenbahn-Urgestein Kalli Hillmer mit den Fahrgästen in der restaurierten historischen Motordraisine unentwegt auf einer kurzen Strecke zwischen Bahnhof und Südring.